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Mentale Modelle ernst nehmen: Institutionen, Unternehmertum und die vermittelnde Rolle sozio-kognitiver Merkmale

Daniel Bennett, PhD Christopher J. Boudreaux David S. Lucas Boris N. Nikolaev
Springer. Dezember 2, 2022

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Wissenschaftler sind sich einig, dass Institutionen für die Ermöglichung und Einschränkung unternehmerischen Handelns von entscheidender Bedeutung sind, doch sind die Mechanismen, durch die Institutionen das Handeln einzelner Unternehmer formen, noch unterentwickelt. Während sich eine frühere Arbeit auf die direkten und moderierenden Wirkungen von Institutionen auf unternehmerisches Handeln konzentriert, schlagen wir vor, dass Institutionen unternehmerisches Handeln auch indirekt durch ihren Einfluss auf die mentalen Modelle von Akteuren beeinflussen. Zu diesem Zweck theoretisieren wir eine wenig erforschte Rolle von Institutionen: die Gestaltung von drei sozio-kognitiven Merkmalen (SCT) – Chancenerkennung, unternehmerische Selbstwirksamkeit und Angst vor dem Scheitern – die das unternehmerische Handeln beeinflussen. Anhand von GEM-Daten von 735,244 Personen in 86 Ländern testen und finden wir Beweise dafür, dass SCTs die Beziehung zwischen Institutionen und Opportunity Entrepreneurship vermitteln.

Die soziale Legitimität des Unternehmertums übt eine schwächere direkte Wirkung auf das Opportunity Entrepreneurship aus, aber eine stärkere indirekte Wirkung über die SCT-Kanäle im Vergleich zu marktfreundlichen Institutionen. Unsere Studie liefert damit differenziertere Erkenntnisse darüber, wie formelle und informelle Institutionen sowie die direkten und indirekten Wirkungen von Institutionen unternehmerisches Handeln ermöglichen und einschränken.