Einsatz interner Spezialisten durch Prüfer

Anhand der Inspektionsdaten des Public Company Accounting Oversight Board (PCAOB) von 2006 bis 2018 untersuchen wir den Einsatz von Wirtschaftsprüfern beschäftigter Spezialisten bei Prüfungsaufträgen. Erstens stellen wir fest, dass der Einsatz von Spezialisten immer häufiger vorkommt und mit der Größe der Kunden und komplexen buchhalterischen Schätzungen zusammenhängt. Zweitens ist der Einsatz von Spezialisten positiv mit der Häufigkeit von Prüfungsprozessmängeln (festgestellt durch PCAOB-Inspektionen) verbunden, steht jedoch nicht in Zusammenhang mit ergebnisbasierten Prüfqualitätsindikatoren (Restatements oder absolute diskretionäre Rückstellungen). Obwohl Prozessmängel eher bei Aufträgen mit einem höheren Einsatz von Spezialisten auftreten, wird die Qualität der Finanzberichterstattung dadurch nicht negativ beeinflusst. Drittens ist der Einsatz von Spezialisten positiv mit der Wahrscheinlichkeit von Goodwill-Wertminderungen und negativ mit der Rentabilität des Engagements verbunden. Schließlich deuten Querschnittstests darauf hin, dass Fachkenntnisse im Rechnungswesen des Vorstands eine wesentliche Voraussetzung für einen effektiveren Einsatz von Spezialisten sind. Insgesamt stimmen unsere Ergebnisse mit den Bedenken des PCAOB und früherer experimenteller Studien und Umfragestudien überein. Obwohl Spezialisten die Prüfer bei der Prüfung komplexer Schätzungen unterstützen, bergen Aufträge mit vergleichsweise hohem Facheinsatz ein erhöhtes Risiko von Mängeln im Prüfungsprozess.